Adickesallee 13 | 60322 Frankfurt am Main  +49 (0) 176 422 701 26

Commentaires Dezember 21

Commentaires 22

Commentaires Nr. 22

Frankfurt, 1. Dezember 2021

2,7 Grad Erderwärmung bis 2100, und nicht «deutlich unter 2 %, idealerweise 1,5 %» wie es noch vor 7 Jahren im Pariser Abkommen hieß : das ist das ernüchternde Ergebnis der COP26 in Glasgow. Deutschland und Frankreich müssen einen gemeinsamen Weg definieren. Dies ist bei weitem nicht der Fall.

Bis 2050 ist mit einer Erderwärmung i.H.v. 2°C auszugehen. Christophe Cassou des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)  rechnet mit folgenden konkreten Auswirkungen:

Um auf dem Pfad einer 1,5 % Erderwärmung zu bleiben ist eine europäische Energiepolitik und die Definition eines gemeinsamen Energie-Mix unentbehrlich. Und dieser muss mit einer Annäherung der Energiepolitik von Deutschland und Frankreich anfangen.

Ziel ist es CO2-neutralen und bezahlbaren Strom herzustellen.  Den höchsten Strompreis in der EU zahlt mit 30,43 ct pro KWSt. Deutschland: selbst nach der geplanten Senkung von Steuern und Abgaben von 53 auf 43 %. Frankreich liegt mit 18,99 ct (Steueranteil 34 %) unter dem EU- Durchschnitt.

Die deutschen und französischen Wege sind grundverschieden und schwer zu vereinen. Emmanuel Macron erklärte am 9. November, dass der Bau von kleinen Kernkraftwerken neben dem weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien notwendig ist „um die energetische Unabhängigkeit und die Karbon-Neutralität bis 2050 zu erreichen“.

Deutschland steigt 2022 vollkommen aus der Kernkraftenergie aus. Frankreich will sie mit Kleinreaktoren ausbauen um 50% des bis 2030 um 35 % gestiegenen Bedarfs abzudecken. Dafür steigt Frankreich schon 2024 aus der Kohle aus, was Deutschland bis (idealerweise) 2030 möchte: realistisch ist dies nur in Frankreich: nur 1 % des Stroms ist kohlebasiert, in Deutschland  24 %.

Erdgas ist als Energiequelle in beiden Ländern vergleichbar: 12 % in Deutschland, 11 % in Frankreich. Die schlechte CO2 Bilanz und die befürchtete Abhängigkeit von Russland begrenzen den Ausbau dieser Quelle.

Bleiben die erneuerbaren Energien, die in Frankreich zu 17 %, in Deutschland zu 50 % der Stromerzeugung beitragen.

Und Corona wütet mit erneuter Kraft insbesondere in Deutschland mit einem Millionenzuwachs der Fälle (+27 %!). Hervorzuheben ist die unterdurchschnittliche deutsche Impfquote von nur 70 % (nahezu 77 % in Frankreich): 21 Millionen Deutsche sind weder geimpft noch genesen, 12 Millionen in der wohlgemerkt deutlich jüngeren französischen Bevölkerung.

Es ist noch ein langer Weg, wenn man bedenkt, dass 54 % der Weltbevölkerung eine erste Impfung, 43 % eine zweite Impfung erhalten hat

Frankreich Deutsch

land

Italien Spanien UK USA
Bevölkerung

(in Mio.)

65,2 83,5 60,1 46,7 67,5 329
Fälle 30.11.

(*)

7.731.351

(+6,5 %)

5.854.884

(+ 27,0 %)

5.015.790

(+5,2 %)

5.153.923

(+2,8 %)

10.245.244

(13,6 %)

48.438.017

(+5,4 %)

Todesfälle 31.10. 118.612

(+1,0 %)

95.734

(+1,8 %)

132.074

(+0,9 %)

86.397

(+1,1 %)

140.981

(+3,0 %)

745.670

(+7,3 %)

30. November

(*)

+ 1.385

(+1,2 %)

+ 5.616

(+ 5,9 %)

+1.665

(+ 1,3 %)

+1.611

(+1,9 %)

+ 4.272

(+3,0 %)

+ 30.969

(+ 4,2 %)

Pro Mio.

(Beginn 3te Welle =30.10.20)

1.814

(551)

1.198

(125)

2.212

(631)

1.880

(762)

2.112

(775)

2.393

(707)

Impfungen  (% der

Erstimpfung

Vollimpfung

Bevölkerung)

76,7 %

69,4 %

 

70,6 %

67,8 %

 

78,1 %

72,9 %

 

81,9 %

80,4 %

 

74,7 %

67,9 %

 

68,8 %

57,9 %

„2G-Quote“ (Genesen + Vollgeimpft)  

81 %

 

75 %

 

81 %

 

91 %

 

83 %

 

74 %

Quellen : Johns Hopkins Corona Resource Center (https://coronavirus.jhu.edu/map.html) & Oxford University(https://ourworldindata.org/coronavirus-testin)

(*) % im Vergleich zum Vormonat

 

Ich wünsche Ihnen eine gesunde und schöne Adventszeit!

page2image5278560

Christophe Braouet