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Stadtöffentlicher Vortrag Alfred-Grosser-Gastprofessur 2023/2024: Nenad Stojanović
29. Januar 2024 • 19:00 Uhr
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Gastprofessur Alfred Grosser 2024 – Prof. Nenad Stojanović, Universität Genf
Wir freuen uns, Herrn Nenad Stojanović, SNF-Professor an der Universität Genf, als diesjährigen Inhaber der Alfred Grosser-Gastprofessur des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften in Kooperation mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, vorstellen zu dürfen.
Herr Stojanović spricht fließend Deutsch und Französisch sowie Englisch. Er wurde in Sarajevo geboren, studierte Politikwissenschaft an verschiedenen Universitäten und forschte von 2009 bis 2015 am Zentrum für Demokratie Aarau. Er arbeitete an Projekten über Nationalismus, direkte Demokratie und Bundesratswahlen.
Herr Stojanović wird seinen stadtöffentlichen Vortrag über „Direkte Demokratie gegen Populismus?“ halten.
Umfragen zeigen, dass sich Bürgerinnen und Bürger vieler demokratischer Länder mehr direkte Beteiligung (via Referenden und Volksinitiativen) bei politischen Entscheidungen wünschen. Bei politischen und akademischen Eliten jedoch ist die Skepsis gegenüber der Direkten Demokratie stark verbreitet. In den letzten Jahren hat diese Skepsis aufgrund der Ausbreitung des Populismus zugenommen. Es wird befürchtet, dass die Direkte Demokratie dem Populismus Tür und Tor öffnet. Ziel dieses Vortrages ist es zu zeigen, dass diese Skepsis auf wackligen Beinen steht. Die Direkte Demokratie muss nicht zwingend populistisch sein und kann sogar Populismus bremsend wirken. Entscheidend dabei ist die Frage, wie sie gestaltet wird. In der Schweiz bestehen bereits mehrere ‚Leitplanken‘, welche die populistisch geprägten Entgleisungen mehr oder weniger wirksam eindämmen. Weitere Reformen sind möglich. Ein Beispiel einer solchen Reform ist die Einführung von deliberativen mini-publics nach dem Oregon-Modell. Diese geben den „normalen“ Bürgerinnen und Bürgern dank des Losverfahrens mehr Macht und bauen gleichzeitig eine neue Hürde gegen den Populismus.